„Der Apostolat der Laien ist Teilnahme an der Heilssendung der Kirche selbst. Zu diesem Apostolat werden alle vom Herrn selbst durch Taufe und Firmung bestellt.“
Lumen Gentium (Die dogmatische Konstitution der Kirche) Viertes Kapitel, 33
„Entsprechend dem Wissen, der Zuständigkeit und hervorragenden Stellung, die sie einnehmen (die Laien), haben sie die Möglichkeit, bisweilen auch die Pflicht, ihre Meinung in dem, was das Wohl der Kirche angeht, zu erklären.“
„Die geweihten Hirten aber sollen die Würde und Verantwortung der Laien in der Kirche anerkennen und fördern. Sie sollen gern deren klugen Rat benutzen, ihnen vertrauensvoll Aufgaben im Dienst der Kirche übertragen und ihnen Freiheit und Raum im Handeln lassen, ihnen auch Mut machen, aus eigener Initiative Werke in Angriff zu nehmen.“
Lumen Gentium Viertes Kapitel,37
„Der Apostolat der Laien ist Teilnahme an der Heilssendung der Kirche selbst. Zu diesem Apostolat werden alle vom Herrn selbst durch Taufe und Firmung bestellt.“
Lumen Gentium (Die dogmatische Konstitution der Kirche) Viertes Kapitel, 33
„Entsprechend dem Wissen, der Zuständigkeit und hervorragenden Stellung, die sie einnehmen (die Laien), haben sie die Möglichkeit, bisweilen auch die Pflicht, ihre Meinung in dem, was das Wohl der Kirche angeht, zu erklären.“
„Die geweihten Hirten aber sollen die Würde und Verantwortung der Laien in der Kirche anerkennen und fördern. Sie sollen gern deren klugen Rat benutzen, ihnen vertrauensvoll Aufgaben im Dienst der Kirche übertragen und ihnen Freiheit und Raum im Handeln lassen, ihnen auch Mut machen, aus eigener Initiative Werke in Angriff zu nehmen.“
Lumen Gentium Viertes Kapitel,37
Wer sind wir?
Für das Volk Gottes ist grundlegend, dass wir alle zu Prophetinnen und Propheten, zu Priesterinnen und Priestern, zu Königinnen und Königen getauft, und in der Regel gefirmt sind. Dies bringt gleiche Augenhöhe aller, denn niemand ist mehr getauft oder gefirmt als die anderen.
Daraus ergibt sich eine ständige Einladung, seine je eigene Berufung ernst zu nehmen und zu leben. Es geht nicht um die Menge oder was man tut, sondern darum, dass man das tut, was einem möglich ist. Also die Entdeckung und das Leben der eigenen Charismen. Von dem verstorbenen Prior Frère Roger aus Taizé stammt die Anregung: Lebe vom Evangelium, was Du verstanden hast und sei es noch so wenig.
Die Mitglieder christlicher Gemeinden sind eng verbunden mit dem Alltag und den Lebenssituationen der Menschen vor Ort, sie teilen deren Leben, die Sorgen und Nöte, aber auch Freuden.
Das zweite Vatikanische Konzil lädt ausdrücklich ein zur Mitwirkung aller, insbesondere derjenigen ohne kirchliche Ämter. Es gibt "bisweilen auch die Pflicht, ihre Meinung in dem was das Wohl der Kirche angeht, zu erklären" (LG 33,4). Die Gläubigen haben das Recht und die Pflicht den Verantwortlichen zu sagen, was im Argen liegt.
Zur Situation
Kirche wird heute vielfach als negativ besetzt erlebt. Sie erscheint abgehoben und nicht interessiert an den Nöten der Menschen, über sie hinweg redend, ernsthaften Dialog mit konkreten Konsequenzen verweigernd, gebunden an großen Besitz. Sie hat viel Glaubwürdigkeit verloren durch zahlreiche Skandale (Missbrauch, Finanzbereich, Hilfeverweigerung etc.), durch den Lebensstil Verantwortlicher und Orientierung an Macht. Viele Kleriker haben mit der von ihr geforderten Lebensform ein Problem. Mit Rückwärtsgewandtheit und einem nicht zu übersehenden Neoklerikalismus schottet man sich eher ab. Risse tun sich auf zwischen konservativ und progressiv Denkenden.
Die vorrangige Orientierung an Gesetzesregeln und Paragrafen statt an der Botschaft Jesu und dem Evangelium blockieren in vielen Bereichen. Es herrscht Angst vor Neuem und Anderen, statt Mut, vorhandene Probleme entschlossen anzugehen. Wir müssen aus Geschichte lernen, dürfen aber nicht im Vergangenen verweilen, sondern angstfrei selbst unsere Zeit gestalten.
Der Dialog in der aktuellen katholischen Kirche muss auf verschiedenen Ebenen und in verschiedenen Austauschforen stattfinden dürfen. Da es ein vielseitiges Ringen um nachhaltige Wege in die Zukunft der Kirche geht, braucht es viele Glieder des Volkes Gottes, die sich auf Augenhöhe begegnen. Kirchenträume brauchen Raum.
Eine Gemeindeinitiative analog den vielerorts gestarteten Initiativen von Priestern und Diakonen gibt es, soweit uns bekannt, noch nicht. Dabei erspürt das Volk Gottes in der Breite am meisten, wie unzulänglich vieles am aktuellen kirchlichen Leben ist. Es erlebt deutlich den Ungehorsam gegenüber dem Evangelium der kirchlichen Verantwortungsträger. Kirche begibt sich von den Menschen weg in immer größere Räume, die sich an der ständig abnehmenden Anzahl von Priestern orientiert.
In Folge dieser Entwicklungen erstirbt kirchliches Leben vor Ort immer mehr und wenden Menschen sich ab. Viele verabschieden sich komplett, viele andere bleiben Mitglieder auf dem Papier. Kirche wird in vielen Bereichen weder als zeitgemäß noch menschenorientiert erlebt. Es gibt kaum noch Berührungspunkte mit dem Alltagsleben und den Bedürfnissen der Menschen.
Es macht großen Sinn nur noch von einem Volk Gottes zu sprechen, in dem es unterschiedliche Aufgaben, Dienste und Funktionen gibt. Die alte Terminologie, die scheidet in Kleriker und Laien kann getrost verabschiedet werden. Unterschiedliche Stände finden heute immer weniger Verständnis und blockieren das Interesse an der Botschaft, da zu viele geschichtliche Lasten mitschwingen.
Gemeindeinitiative wozu?
Trotz immer wieder stattfindenderkirchlicher Großereignisse regionaler und überregionaler Art, gibt es bisher wenig überregionale Vernetzung zwischen Gemeinden. Dabei gibt es an vielen Orten sehr wertvolle Fähigkeiten, große Engagementbereitschaft und wertvolle Erfahrungen. Aber es gibt auch an vielen Orten verschiedenste Formen von Schwierigkeiten. Leider sind sie in nicht wenigen Fällen auch mit den jeweiligen Gemeinde- und Kirchenleitungen verbunden.
Eine Gemeindeinitiative kann in der kirchlichen Gesamtsituation unter Nutzung zeitgemäßer Technik ein Forum des Austauschs, des Teilens von Erfahrungen in ihrer ganzen Bandbreite und der Entwicklung neuer Perspektiven sein. Zu den vielfältigen Aspekten, die ständig weiterentwickelt und mit Leben gefüllt werden wollen, finden Sie Weiteres unter den anderen Punkten der Website. Dies braucht Zeit zum Wachsen.
Beiträge können Sie gerne über die Kontaktmöglichkeiten senden. Hierbei ist zunächst wichtig, dass wir unsere Erfahrungen miteinander teilen können. Sind diese ungeschminkt, ermöglichen sie ein wirklichkeitsnahes Wahrnehmen von Situationen wie sie sind. Eine wichtige Voraussetzung, um angemessene Lösungen für Schwieriges zu erarbeiten, aber auch um gut Laufendes weiterzuentwickeln und andere damit zu bereichern oder anzuregen.
Im besten Sinn katholisch ist es, stets über den Tellerrand hinaus zu schauen. Das Volk Gottes wird nur bestehen können und als eine wertvolle Kraft in Gesellschaften erlebt werden, wenn es von den Menschen als zeitgemäß, lebensnah und Leben fördernd erlebt wird. Ein menschennaher Gott will weniger verkündigt sein als erfahrbar werden durch ein glaubwürdiges Lebenszeugnis der einzelnen wie der verschiedenen Organisationsformen und Einrichtungen kirchlicher Gemeinschaft.
Ein weiterer wichtiger Gesichtspunkt für eine Gemeindeinitiative kann der Austausch von neuen Ideen, von Hinweisen auf verschiedene Arten von Veröffentlichungen und zu interessanten weiteren Initiativen sein. Das Volk Gottes in seiner Vielfalt wird sich um Zukunftswege bemühen müssen. Synodales und gutes demokratisches Denken, keine Denkblockaden oder Diskussionsreglementierungen, die Freude an Experimenten und die Gelassenheit im Umgang mit regionalen Unterschieden und Vielfalt sind wertvolle Voraussetzungen.
Es wäre wunderbar, wenn sich eine weitere Möglichkeit entwickeln würde, das Feuer unter der Asche wieder zu entdecken. Das Volk Gottes und deren Verantwortliche brauchen dringend dieses Feuer und neue wertvolle Impulse aus der Botschaft Jesu für den anspruchsvollen gemeinsamen Weg in die Zukunft. Kirche muss neu gedacht werden, dafür braucht es Mut.
Ergänzung zu schon Bestehendem
Eine Gemeindeinitiative ist keine Konkurrenz zu teilweise seit Jahren bestehenden Reformbemühungen und Reformgruppen. Sie will eine Bereicherung im Konzert derjenigen sein, die sich in das so dringend notwendige Vorwärtsstreben nach Erneuerung einbringen. Eine Inititative derjenigen, die sich dabei weniger unter die Fahne einer bestimmten Gruppierung begeben wollen, sondern eben als Gemeinden und deren Mitglieder aufbrechen möchten. Dabei kann die aufmerksame Wahrnehmung der Aktivitäten anderer und die Vernetzung mit ihnen wieder nur gegenseitig bereichernd sein.
Allen Besuchern und Nutzern der Initiative und der Website sei gedankt für ihre Neugier und ihr Mitwirken im Interesse von uns allen.
Vorläufige Erklärung der Gemeindeinitiative
Im April 2013, kaum drei Monate nach ihrer Gründung, legt nun die Gemeindeinitiative.org, die Geschwistereinrichtung engagierter Katholiken zum Münchner Kreis reformorientierter Priester und Diakone eine "vorläufige Erklärung" als weiteren Entwicklungsschritt vor. Sie wird das Wirken für die nächste Zeit begleiten und dient der Profilschärfung. Mit der Vorläufigkeit kommt ein Handeln auf Sicht zum Ausdruck, das keine fertigen Rezepte liefert.
veröffentlicht im April 2013
Brief an das Volk Gottes
veröffentlicht im Dezember 2013
Liebe Mitchristen,
Liebe Kirchenbürger und Kirchenbürgerinnen in der Erzdiözese München-Freising,
als Geschwisterorganisation des Münchner Kreises, dem Zusammenschluss reform-orientierter Priester und Diakone, hat die Gemeindeinitiative.org in diesem Jahr ihren Arbeitsschwerpunkt dem Wahrnehmen der aktuellen Kirchensituation und der Bedürfnisse der Menschen für Veränderungen gewidmet. Dabei wurde deutlich: