Die Gemeindeinitiative versteht sich als Geschwister der verschiedenen Pfarrer - und
Diakoneninitiativen, aber auch anderer Reformgruppen im Bereich der katholischen Kirche.
Sie sorgt für Vernetzung zwischen den Gemeinden und will so der Vereinzelung und
Resignation vor Ort entgegenwirken. Im Austausch von Erfahrungen – positiven wie
negativen - will sie einen Beitrag dazu leisten, Zukunftweisendes zu erarbeiten. Orientiert an
der Botschaft Jesu und den Bedürfnissen der Menschen unserer Zeit gilt es, unabhängig von
bisherigen Strukturen und frei im Denken neue Wege zu suchen.
Die Gemeindeinitiative nimmt zu aktuellen und brennenden Themen Stellung. In diesem
Entwicklungsprozess sucht sie unbefangen das verbindliche und auf konkrete Ergebnisse
ausgerichtete Gespräch mit den Verantwortlichen in Gremien und Kirchenleitung.

Tiefe Kirchenkrise braucht hohes Engagement
Angesichts der nicht nur auf Europa begrenzbaren Krisensituation der katholischen Kirche
sind alle Gläubigen aufgerufen, sich an der notwendigen Erneuerung zu beteiligen. „Die
Laien haben ... die Möglichkeit, bisweilen auch die Pflicht, ihre Meinung in dem, was das
Wohl der Kirche angeht, zu erklären.“ (vgl Vat II LG 37,1). Das Volk Gottes braucht echte
Mitentscheidung als Standard bei der Besetzung wichtiger Aufgaben und bei inhaltlichen
Angelegenheiten.
Menschen wollen an ihren Wohnorten lebendige Gemeinden finden, in denen sie sich
beheimatet fühlen können. Die Gemeinden sind der Kern des Volkes Gottes.
Die Fixierung der aktuellen Kirchenleitung auf die abnehmende Zahl von Priestern und
deshalb immer größere Pastoralräume ist eine Sackgasse. Gebraucht wird eine neue
Personalstruktur, die Frauen und Männern gleichberechtigt auf allen Ebenen offen steht und
sich am pastoral Notwendigen orientiert.

Menschen dürfen in ihrer geistigen Suche nicht verhungern.
Die guten Impulse aus dem II. Vatikanischen Konzil, der Würzburger Synode und den
erarbeiteten Zeichen der Zeit im Rahmen des Zukunftsforums in der Diözese München-
Freising sind weiter zu entwickeln.
Die Gemeindeinitiative beteiligt sich experimentierfreudig an der Erarbeitung und
Mitwirkung zeitgemäßer pastoraler Praxis. Das suchende Weitergehen gibt die Möglichkeit
zu vorläufigem Handeln und entspricht damit einer Kirche, die sich in ihrem Lebendigsein
ständig wandeln muss. Es gilt zu fragen, was gebraucht wird, ohne zuerst zu fragen, was
erlaubt ist.

Geliebte Töchter und geliebte Söhne Gottes
Für das Volk Gottes ist grundlegend, dass wir alle getauft und gefirmt sind. Es geht um die
Entdeckung und um das Leben der eigenen Charismen zum Wohle des Volkes Gottes. In der
Kirche muss erlebbar werden, dass wir Menschen in unserer Lebenswirklichkeit alle geliebte
Töchter, geliebte Söhne Gottes sind.
Die Gemeindeinitiative möchte allen, die unsere Kirche in die Zukunft begleiten wollen, den
Rücken stärken. Ihr seid nicht allein! „Gott ist größer als unser Herz“ (1 Joh 3,20) und größer auch als
unser Verstand. Er begegnet uns durch die Wirklichkeit, durch die sich ändernden ‚Zeichen der Zeit‘.
Erklärungen und orientierende Texte sind vorübergehende Hilfsmittel. Sie bedürfen von Zeit
zu Zeit der Überprüfung, ob sie noch verständlich und weiterhin tragfähig sind. Dies ernst zu
nehmen könnte für die Kirche insgesamt neue Denk- und Handlungsräume eröffnen.
Wir freuen uns über alle, die sich eingeladen fühlen, an diesem Abenteuer "Zukunft Kirche"
mitzuwirken.


Information, Austausch und Kontaktaufnahme sind möglich an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
und
auf unserer Homepage www.gemeindeinitiative.org
 

veröffentlicht im April 2013

Die Erklärung zum Download finden sie hier