Pressemitteilung der Gemeindeinitiative
zum Austauschforum

"Christen müssen fragen dürfen!

am 16.11.2013 in Puchheim

Die Gemeindeinitiative.org, Geschwisterorganisation
des Münchner Kreises reformorientierter Pfarrer und Diakone,
hatte am 16.11.2013 zu einem Austauschforum in Puchheim eingeladen. 
Thema: Christen müssen fragen dürfen! - 
Welche Fragen bewegen uns in Bezug auf unseren Glauben." 
Anwesend waren u.a. zwei Sprecher des Münchner Kreises.

Treffen20131116

Die offenen Äußerungen der Teilnehmenden machten deutlich: Kirche hat nicht nur viele Skandal- und Strukturprobleme, sondern vieles überzeugt ebenso inhaltlich nicht mehr. Dabei stehen auch als zentral angesehene Inhalte in Frage. Anwesend waren Menschen mit gereifter Lebenserfahrung, die nicht mehr bereit sind, einfach Augen und Ohren zu verschließen und ihren Verstand auszuschalten. Ihre Äußerungen kann man als durchaus repräsentativ für viele andere betrachten. Die Stimmung war insgesamt dennoch hoffnungsvoll.

Zur Sprache kamen: Das traditionelle Eucharistieverständnis, das auf Opfer und Sühne basiert. Das Nicht-ernst-nehmen exegetischer und naturwissenschaftlicher Erkenntnisse. Eine unverständliche Sprache in Verlautbarungen, Gottesdiensten und Gebeten. Zu überdenkende Gottesbilder. Unserem Verständnis nicht entsprechende Glaubensbekenntnisse. Eine Trinitätslehre, die Jesus nicht verstanden hätte. Ein Glaube, der entgegen anders lautender Behauptungen oft in einer Parallelwelt zum normalen Leben stattfindet. Den jüngeren Menschen sind diese verwalteten und verordneten Glaubensinhalte kaum mehr vermittelbar. Großevents können darüber nicht hinwegtäuschen. Christliche Kirchen stehen heute in einem anstrengenden Wettbewerb zu anderen Religionen und Sinnangeboten.

Deshalb braucht es: neue Freiheit, um sich auf Kerninhalte der Botschaft Jesu zu besinnen. Möglichkeiten zu Experimenten, die nicht sofort durch Selbstzensur und Ängste ausgebremst werden. Mut, die Zeichen der Zeit ernst zu nehmen. Mut, kritischen, aber engagierten Kirchenbürgern zuzuhören. Mut, leer Gewordenes zu verabschieden. Den Versuch, Wesentliches neu und zeitgemäß zu sagen. Neue Gottesdienstinhalte und -formen. Eine ungegängelte theologische Forschung. Intensiven innerkirchlichen Austausch auf Augenhöhe, aber auch mit anderen Religionen und Konfessionen. Breit besetzte Synoden, die sich der vielfältigen Themen regional und an der jeweiligen Kultur orientiert, annehmen. Kein Scheuklappendenken.

Nur eine ungeschönte Analyse der Situation und die gemeinsame Entwicklung zukunftsfähiger Wege wird weiter helfen.

Willi Genal

Paul-G.Ulbrich

Ansprechpartner Öffentlichkeitsarbeit der Gemeindeinitiative

 

Einladung zum 2. Gruppentreffen der Gemeindeinitiative am 16.11.2013

Themenkomplexe vom 1. Treffen der Gemeindeinitiative

Einladung zum 1. Treffen der Gemeindeinitiative