Gemeindeinitiative warum + wozu?

Zur Situation

Der Dialog in der aktuellen katholischen Kirche muss auf verschiedenen Ebenen und in verschiedenen Austauschforen stattfinden dürfen. Da es ein vielseitiges Ringen um nachhaltige Wege in die Zukunft der Kirche geht, braucht es viele Glieder des Volkes Gottes, die sich auf Augenhöhe begegnen.

Eine Gemeindeinitiative analog den vielerorts gestarteten Initiativen der Priester und Diakone gibt es, soweit uns bekannt, noch nicht. Dabei erspürt das Volk Gottes in der Breite am meisten, wie unzulänglich vieles am aktuellen kirchlichen Leben ist. Denn die Gemeinden sind am stärksten von der Reformunwilligkeit der kirchlichen Verantwortungsträger betroffen. Kirche begibt sich von den Menschen weg in immer größere Räume, die sich an der ständig abnehmenden Anzahl von Priestern orientiert.

In Folge dieser Entwicklungen erstirbt kirchliches Leben vor Ort immer mehr und wenden Menschen sich ab. Viele verabschieden sich komplett, viele andere bleiben Mitglieder auf dem Papier. Kirche wird in vielen Bereichen weder als zeitgemäß noch menschenorientiert erlebt. Es gibt kaum noch Berührungspunkte mit dem Alltagsleben und den Bedürfnissen der Menschen.

Es macht großen Sinn nur noch von einem Volk Gottes zu sprechen, in dem es haupt- und ehrenamtlich Tätige gibt. Die alte Terminologie kann getrost verabschiedet werden. Unterschiedliche Stände finden heute immer weniger Verständnis und blockieren das Interesse an der Botschaft, da zu viele geschichtliche Lasten mitschwingen.

Gemeindeinitiative wozu

Trotz immer wieder stattfindender Großereignisse regionaler und überregionaler Art, gibt es bisher wenig überregionale Vernetzung zwischen Gemeinden. Dabei gibt es an vielen Orten sehr wertvolle Fähigkeiten, große Engagementbereitschaft und wertvolle Erfahrungen. Aber es gibt auch an vielen Orten verschiedenste Formen von Schwierigkeiten. Leider sind sie in nicht wenigen Fällen auch mit den jeweiligen Gemeinde- und Kirchenleitungen verbunden.

Eine Gemeindeinitiative kann in der kirchlichen Gesamtsituation unter Nutzung zeitgemäßer Technik ein Forum des Austauschs, des Teilens von Erfahrungen in ihrer ganzen Bandbreite und der Entwicklung neuer Perspektiven sein. Zu den vielfältigen Aspekten, die ständig weiterentwickelt und mit Leben gefüllt werden wollen, finden Sie Weiteres unter den anderen Punkten der Website.

Um den Austausch zu ermöglichen, ist ein Blog eingerichtet. Hierbei ist zunächst wichtig, dass wir unsere Erfahrungen miteinander teilen können. Sind diese ungeschminkt, ermöglichen sie ein wirklichkeitsnahes Wahrnehmen von Situationen wie sie sind. Eine wichtige Voraussetzung, um angemessene Lösungen für Schwieriges zu erarbeiten, aber auch um gut Laufendes weiterzuentwickeln und andere damit zu bereichern oder anzuregen.

Im besten Sinn katholisch ist es, stets über den Tellerrand hinaus zu schauen. Das Volk Gottes wird nur bestehen können und als eine wertvolle Kraft in Gesellschaften erlebt werden, wenn es von den Menschen als zeitgemäß, lebensnah und Leben fördernd erlebt wird. Ein menschennaher Gott will weniger verkündigt sein als erfahrbar werden durch ein glaubwürdiges Lebenszeugnis der einzelnen wie der verschiedenen Organisationsformen und Einrichtungen kirchlicher Gemeinschaft.

Ein weiterer wichtiger Gesichtspunkt für eine Gemeindeinitiative kann der Austausch von neuen Ideen, zu Hinweisen auf verschiedene Arten von Veröffentlichungen und zu interessanten weiteren Initiativen sein. Das Volk Gottes in seiner Vielfalt wird sich um Zukunftswege bemühen müssen. Synodales und gutes demokratisches Denken, keine Denkblockaden oder Diskussionsreglementierungen, die Freude an Experimenten und die Gelassenheit im Umgang mit regionalen Unterschieden sind wertvolle Voraussetzungen.

Es wäre wunderbar, wenn sich eine weitere Quelle entwickeln würde, aus der das Volk Gottes und deren Verantwortliche neue wertvolle Impulse schöpfen könnten für den anspruchsvollen gemeinsamen Weg in die Zukunft.

Ergänzung zu schon Bestehendem

Eine Gemeindeinitiative ist keine Konkurrenz zu teilweise seit Jahren bestehenden Reformbemühungen und Reformgruppen. Sie will eine Bereicherung im Konzert derjenigen sein, die sich in das so dringend notwendige Vorwärtsstreben nach Erneuerung einbringen und sich dabei weniger unter die Fahne einer bestimmten Gruppierung begeben wollen, eben als Gemeinden und deren Mitgliedern. Dabei kann die aufmerksame Wahrnehmung der Aktivitäten anderer und die Vernetzung mit ihnen auch wieder nur gegenseitig bereichernd sein.

Allen Besuchern und Nutzern der Initiative und der Website sei gedankt für ihre Neugier und ihr  Mitwirken im Interesse von uns allen.