Aus Ottobrunn schrieb Frau Heidi Maurer, Pfarrgemeinderätin, Helferkreis Asyl Ottobrunn:

Unter dem Dach von St. Magdalena gibt es einen Asylhelferkreis, der sich wöchentlich im Pfarrsaal trifft, von 17 Uhr bis 18 Uhr, oft länger.
Der Helferkreis wird geleitet von Diakon Stocker, neben ehrenamtlichen Mitgliedern der Pfarreien Ottobrunns, des Pfarrverbandes Vier Brunnen nehmen auch viele Ehrenamtliche aus Schule, Kindergärten, Sportvereinen, AWO, Caritas Ottobrunner Tisch und Mobile Werkstatt, Pfadfinder und andere Engagierte Bürgerinnen und Bürger teil, gelegentlich auch die Bürgermeister, Caritas Beauftragte, Landratsamt usw.
Es sind ca. 50 ehrenamtliche Helfer, bei den wöchentlichen Treffen sind meist über 20 anwesend.

In Ottobrunn/Hohenbrunn/Putzbrunn sind derzeit in Sammelunterkünften, verteilt auf viele Wohnungen, ca. 120 Flüchtlinge untergebracht, Zahl steigend. Alleinerziehende, Babies, Kinder, Familien, Männer und Frauen aus Nigeria, Senegal, Afghanistan, Irak, Syrien, Russland u.a.
Wir kümmern uns auch weiter um die Menschen, wenn sie einen Aufenthaltsstatus haben und sich eine Wohnung suchen müssen, so konnten wir schon 3 syrische Männer und 1 russische Familie mit 2 Kleinkindern in Wohnungen unterbringen.

Unsere Aktivitäten: Begleitung bei vielerlei Behördengängen, Deutschunterricht, Begleitung zu Ärzten, Besorgen von Kindergartenplätzen, Versorgung mit Kleidung und anderen Alltagsdingen über die Kleiderkammer der Klawotte oder Spenden, Ausstattung mit Fahrrädern, und Kinderfahrzeugen, Begleitung von Schwangeren, Arztbesuchen, Krankenhausaufenthalten, Umzugshilfe, Besorgen von Mobiliar, Vermitteln von Sport-, Musik- und Choraktivitäten für die Kinder und jungen Männer, Finanzierung von zusätzlichen Sprachkursen der VHS durch Spenden, Weihnachts- oder Tauffeiern im Pfarrsaal, psychologische Unterstützung, Öffentlichkeitsarbeit in der lokalen Presse und den Pfarrbriefen, um eine Willkommenskultur zu schaffen, Schwimmunterricht für die Kinder, Schwimmbadbesuche, Teilnahme am Ferienprogramm der Gemeinden für die Kinder zu ermöglichen, Mutter-Kind-Treff, Wohnungssuche, Fußballturnier, Übersetzungshilfen, Teilnahme am Ottostraßenfest der Gemeinde Ottobrunn, Unterstützung bei Jobsuche, Unterstützung bei Schulbesuch für Jugendliche z.B. mit PCs, Unterstützung bei Anhörungsverfahren.

Interessierte können jederzeit zu unseren wöchentlichen Treffen kommen,
Wir haben auch den Asyl-Helferkreisen Brunnthal und Grünwald Starthilfe gegeben.
Oder mich anschreiben.

Es ist mir noch wichtig, dass wir kein kirchen-interner Helferkreis sind, sondern diesen von Anfang an mit allen lokalen Organisationen und interessierten Ehrenamtlichen als "Offener Runder Tisch" entwickelt haben, durch persönliche Ansprache von Interessierten und lokale Pressearbeit. Von 50 Ehrenamtlichen sind 25 nicht den Pfarreien Ottobrunns zuzurechnen; das ist sehr wichtig, weil wir nur dadurch eine breite Akzeptanz in Ottobrunn erreichen.
Proteste gegen Asylbewerber hat es - vielleicht auch dadurch - in Ottobrunn bisher nicht gegeben.
Homepage: www.st-magdalena-otn.de, Gruppen, Asylbewerber
 

 
Aus Grafing schrieb Hans Rombeck, Dekanatsrats-Vorsitzender, PGR-Mitglied, Mitglied des Orgateams  Grafinger Tafel:

In Grafing b. München betreuen seit Mai d.J. die kath. und ev. Pfarrei 50 Asylbewerber aus dem Senegal, Pakistan, Mazedonien, Indien und der Türkei. Seit Anfang Nov. sind noch einmal 37 Asylbewerber dazu gekommen, die meisten stammen aus Syrien.

Die beiden Pfarreien bieten Deutschunterricht an und unterstützen über die Grafinger Tafel, die von den beiden Pfarreien getragen wird, die Asylbewerber mit Lebensmitteln und Bekleidung.
Desweiteren wurden bereits mehrere Veranstaltungen angeboten, bei denen sich die Asylbewerber und die Einheimischen kennenlernen konnten. Bei einem Filmabend wurde der mehrfach ausgezeichnete Film "Die Piroge" gezeigt, um die Einheimischen über die Situation der Asylbewerber und deren Flucht aus dem Senegal zu informieren und Verständnis für die Asylbewerber zu wecken.
Die Grafinger Pfarrjugend veranstaltete im Rahmen der 72-Stunden-Aktion des BDKJ eine Willkommens-Party, sammelte Fahrräder und Spielzeug.

Außerdem haben wir uns intensiv darum bemüht, dass die Asylbewerber in den Pfarreien und in der Gemeinde gemeinnützige Arbeit leisten können, damit die Bevölkerung sieht, dass unsere Gäste sich auch für die Allgemeinheit einsetzen und nicht nur "auf der faulen Haut liegen",
was ihnen anfangs von Asylkritikern, die es auch in Grafing gibt, vorgeworfen wurde.

Auf unser ständiges und intensives Drängen hin, befasst sich jetzt auch der Stadtrat intensiv mit dem Thema Asylbewerber, was vorher leider nicht der Fall war. Da hatte man das Thema schnell mit dem Argument "der Nichtzuständigkeit" von der Tagesordnung genommen. Nachdem jetzt aber fast 60 Ehrenamtliche Druck machen, befasst man sich endlich mit dem Thema.

Desweiteren haben wir Kontakt aufgenommen mit den örtlichen Sportvereinen, um ein kostenfreies Sportangebot für die Asylbewerber zu erreichen.

Zur Zeit leben in Grafing 104 Asylbewerber, die von uns regelmäßig und intensiv betreut werden. Bislang ist es insbesondere durch die Initiative der beiden Pfarreien gut gelungen, dass die Stimmung in der Bevölkerung recht aufgeschlossen und freundlich ist. Natürlich gibt es auch in Grafing
einige Kritiker, von denen insbesondere die Ehrenamtliche mehr oder weniger deutlich "angefeindet" wurden. Aber durch den Verweis auf christliche Nächstenliebe kann man diese Kritiker recht schnell "entwaffnen" und manchmal sogar zum Mittun inspirieren.

Aus Grafrath bekamen wir Hinweise auf den dortigen Helferkreis von Frau Dr. Leitenstern-Gulden:
Es sind ca. 15 Personen in diesem Kreis engagiert mit ganz unterschiedlichen Hilfestellungen: Arzt-, Behördengänge-Begleitung, Hilfe beim Einkaufen, Unterstützung bei Wohnungssuche, Deutsch-Unterricht zuhause und auch in der Schule für die schulpflichtigen Kinder.
Das größte Problem sind  die Sprachkenntnisse und mindestens genauso brisant ist die Wohnungssuche nach der Anerkennung als Asylsuchende.
Hier der Link zur Pfarrei: http://www.pv-grafrath.de/grafrath/kontakt.html

Von ihr kam auch ein Hinweis auf einen Beitrag des BR2 zu Kirchen und Barmherzigkeit:
http://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/kleine-feiertage/sankt-martin-100.html
 


Über Aktivitäten in Mammendorf erhielten wir einen Hinweis von Frau Dr. Helga Blaschke auf einen Zeitungsbericht und auf die Tätigkeit von Frau Lechner vom Helferkreis Asyl. Der Dekanatsrat Fürstenfeldbruck hat da auch Kontakt. http://www.sueddeutsche.de/muenchen/fuerstenfeldbruck/fluechtlinge-warmherziger-empfang-1.1802512